Hand in Hand gegen den Gasbrand

REHDEN (lil) Dass ein Turbolöscher 8000 Liter Wasser oder Schaum pro Minute vernebeln kann, demonstrierten am Dienstagnachmittag die Ortswehren der Samtgemeinden Barnstorf und Rehden gemeinsam mit der Betriebsfeuerwehr der Wintershall Holding in Rehden bei einer Brandschutzübung. Das Szenario: Bei Arbeiten an einer Bohrung auf dem Speichergelände ist es aus ungeklärter Ursache zu einem Gasaustritt gekommen, der sich entzündet hat.

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Der Turbolöscher kann bis zu 8000 Liter Wasser pro Minute vernebeln. Foto: Bertram

„Die Übung ist vorbildlich zu Ende gegangen“, stellte Marc Borufka, Pressesprecher der Wintershall Holding, zufrieden fest. Verfolgt hatten diese neben Vertretern der lokalen Politik, Mitarbeitern des Rehdener Betriebs sowie Gästen acht Sicherheitsexperten verschiedener Gazprom-Gesellschaften aus Russland.

Die rund 60 Einsatzkräfte trainierten das Kühlen der Anlagen, die Menschenrettung anhand eines Dummys und das Abriegeln des Brandherdes, erklärte Kurt Sackmaier, Betriebsleiter Norddeutschland. Für das Kühlen der Anlagen nutzten die Männer der Betriebsfeuerwehr das Wintershall eigene Feuerlöschequipment. Außerdem bauten sie mit den Ortswehren zusätzliche Riegelstellungen auf, um zu verhindern, dass sich der Brand auf benachbarte Anlagen ausbreitet. Zur Rettung des „Schwerverletzten“ bildeten die Brandschützer fünf Trupps unter der Führung des Betriebsfeuerwehrleiters, Bernd Brüggemann, und dem Leiter des Gasschutzes, Werner Geis. Die angewandte Einsatztaktik nennt sich „Risk Samba“. Rehdens Gemeindebrandmeister Klaus Mangels betonte: „Im Ernstfall hätten wir hier weit über 100 Leute, viele sind um diese Zeit aber im Job eingebunden.“

Sackmaier stellte heraus, dass bei Großschadenslagen Großlöschfahrzeuge angefordert werden. So kam der BASF Turbolöscher der BASF Werksfeuerwehr aus Ludwigshafen zum Einsatz, da dieser unter anderem das ideale Gerät für großflächiges Kühlen sei. Ausgestattet ist das Spezialfahrzeug mit zwei Flugzeugturbinen, in deren Abgasstrahl 8000 Liter Wasser oder Schaum vernebelt werden. Die Vernebelung reicht 150 Meter und bedeckt eine Fläche von 350 Quadratmetern. Weiter zeigten die Männer die Löschtechnik des Gasbrands anhand des BASF Williamswerfer und des BP Alco-Werfers. Der Williamswerfer kann 22700 Liter Wasser pro Minute auf einer Reichweite von bis zu 95 Metern werfen, der zweite einen Vollstrahl von 150 bis 160 Metern. Für die Übung war außerdem das „Red Adair Equipment“ – dazu zählen unter anderem Wassermonitore, Schläuche und Rohleitungen – nach Rehden geholt worden. Dieses lagert sonst in Celle. Einmal jährlich führt die Wintershall Holding eine Übung wie diese durch. Seit 16 Jahren sind die Erdgasspeicher Rehden unfallfrei.

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Die Ortswehren zeigten mit der Betriebsfeuerwehr verschiedene Löschtechniken eines Gasbrands.

Foto: Borufka

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